LV Rheinland-Pfalz – Tierschutzpartei – Teil 2

Das Drama hat sich vollzogen. Mit gerichtlicher Deckung ließ das Veterinäramt in der letzten Woche 47 Hunde abtransportieren, die zum Teil in Tierheimen unterkamen, andere in einer Hundepension. Unser Entsetzen über diese für die Hunde (wie auch die Betreiberin des Gnadenhofes) entsetzlich belastende Situation haben wir im Schreiben an die Landrätin des Kreises Ahrweiler in Form eines offenen Briefes, der auch an einige Medienhäuser ging, zum Ausdruck gebracht:
„Guten Tag, sehr geehrte Frau Landrätin,
auf die unten anhängende Anfrage erhielt ich von Ihrem Beigeordneten H. G. als Sprachrohr Ihres Amtsveterinärs am 18.03.2024 in Kurzfassung die Nachricht, daß es
a) nicht zu den Aufgaben eines Veterinäramtes gehöre, private Tierhaltungen mit Personal auszustatten, und
b) daß lt. einem Gerichtbeschluß aus dem Jahr 2010 für jeden Hund eine Stunde menschlicher Betreuung pro Tag gefordert wurde.
Daß das Leben in einer Gruppe oder einem Rudel Artgenossen nicht mit der Einzelhaltung (Zwingerhaft?) eines Hundes gleichzusetzen ist, der keinen anderen Sozialpartner als (s)einen Menschen hat, kam geflissentlich nicht zur Sprache. [§2 (2) (3)] Man fragt sich jedoch, welches Tierheim in Rheinland-Pfalz denn so vom Land ausgestattet wäre, um sich die lt. Ihrem Amtsveterinär notwendige Anzahl Betreuer leisten zu können, und ganz besonders, wie dies auf Gewinn abzielende Tierpensionen handhaben?
Und so kommen wir zum aktuellen Fall, wo genau dieser Kontakt zur bekannten Bezugsperson d. h. Frau Liane Olert, siebenundvierzig (47!) Tieren nunmehr unmöglich gemacht wird:
Mit Entsetzen habe ich Presse und Internet entnommen, daß Ihr Veterinäramt Dutzende Hunde aus dem o. g. Gnadenhof mit gerichtlichem Segen verschleppt und über die Bundesrepublik verteilt hat, interessanterweise unmittelbar, nachdem sich bei einem Hoffest unzählige Menschen vor Ort von dem guten Zustand der Hunde vergewissern konnten. Im Internet ist auch zu lesen, daß Tierheime, die den Gnadenhof Eifel wohl kennen, sich weigerten, von dort Hunde zu übernehmen, da es den Tieren dort gut ginge.
Bitte legen Sie die Kosten, die durch das Betreiben Ihres Veterinäramtes verursacht wurden, offen und ebenso, wer und in welchem Umfang nun auf Kosten der Allgemeinheit von der Betreuung der ihrer Heimat beraubten Tiere profitiert – fahrlässigerweise, statt Frau Olert, wie schon am 15.03.2024 vorgeschlagen, Unterstützung vor Ort zu gewähren.
Das Leid, das den hilflosen Tieren mit der Aktion Ihres Veterinäramtes angetan wurde, läßt sich vermutlich nie mehr gutmachen, von dem der älteren Dame spreche ich gar nicht.
Ich möchte an dieser Stelle auch meiner Überraschung Ausdruck verleihen, daß Ihr Veterinäramt überhaupt gegen den Gnadenhof Eifel aktiv geworden ist:
Als die Tierschutzpartei im letzten Jahr zwei Mal (am 22.10. und am 05.11.2023) bei Ihrem Veterinäramt anfragte, „in wieweit seit Inkrafttreten die Einhaltung des Gesetzes zur Schmerzausschaltung bei der Ferkelkastration durch die Mitarbeiter des Veterinäramtes in Ahrweiler überwacht wurde“ wurde dies ignoriert, uns jede Antwort verweigert – dies kann nur als Zeichen für die jahrelange Untätigkeit Ihres Veterinäramtes gewertet werden, woran auch die wenig aussagekräftige pauschale Antwort des rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsminsteriums Monate später nichts änderte: Es gibt keinen Bestätigung, daß das Bad-Neuenahrer Veterinäramt seine Überwachungspflichten in Bezug auf Nutztiere erfüllt, keine Bestätigung, daß im Kreis Ahrweiler keine Ferkel mehr betäubungslos und gesetzeswidrig schmerzhaften Kastrationen unterzogen werden.
Ich bin gezwungen anzunehmen, daß es vorgezogen wurde, gegen eine einzelne ältere Frau mit der ganzen Wucht Ihrer Veterinär-Behörde vorzugehen, als sich mit Schweinezüchtern, die üblicherweise über hervorragende Verbindungen zu Behörden und zur Politik verfügen, anzulegen. Wieviel einfacher ist es doch, Hunde aus angeblich beanstandenswerter privater Haltung zu entführen, als todgeweihten Nutztieren gegenüber professionell Tiere quälenden Gewohnheitstätern zu ihrem Recht zu verhelfen?
Sie, sehr geehrte Frau Weigand, haben die Möglichkeit, den Eindruck von „Die Kleinen hängt man, die Großen läßt man laufen“ zu zerstreuen:
Holen Sie die alle Hunde des Gnadenhofes Eifel zurück, stellen Sie Frau Olert so viele ausgebildete Tierpfleger zur Seite, wie verantwortungsvolle Fachleute in Bezug auf die Anzahl Hunde für nötig halten, und versuchen Sie, das immense allen Involvierten verursachte Leid wieder gut zu machen.“
(BS)

Quelle: LV Rheinland-Pfalz – Tierschutzpartei bei Facebook

 

 

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