In Spanien geht es auch anders

Die Tötung von etwa 820.000 Wildschweinen innerhalb eines Jagdjahres (über 2.200 am Tag!) ist unseres Erachtens nicht nur ethisch nicht vertretbar, es macht auch hinsichtlich einer nachhaltigen Reduzierung des Wildschweinebestandes keinen Sinn. So verrückt es klingen mag, aber die weitgehend tabulose Jagd auf Wildschweine ist eine der Ursachen für die Explosion der Zahl der Tiere in Deutschland und anderen Ländern Europas. Das sogenannte kompensatorische Wachstum der Schwarzkittel ist u.a. auf die Zerstörung der sozialen Gefüge, die ansonsten regulativ auf die Vermehrung wirken, zurückzuführen.

Anfang der 1980er Jahre wurden in Deutschland etwa 100.000 Wildschweine pro Jahr erschossen, zehn Jahre später dreimal so viele. Anfang der 2000er Jahre wurden erstmals mehr als eine halbe Million Schwarzkittel gekillt, sieben Jahre später fiel die 600.000er Marke. Es wird unseres Erachtens nicht lange dauern, bis die Jagdverbände stolz verkünden, über eine Million Borstentiere zur Strecke gebracht zu haben.

Aus Katalonien hört man nun, dass es Wissenschaftlern gelungen ist, die Wildschweinepopulation im Rahmen eines Feldversuches in einer Region bei Barcelona mittels der Impfung von Verhütungsmitteln (Antikörper, keine Hormone) in Schach zu halten.

Kataloniens Gesetzgebung sieht vor, dass die Polulationskontrolle von Wildtieren mittels ethisch vertretbarer Methoden zu erfolgen hat – Gemetzel im Rahmen der Jagd gehören nicht dazu.

Man hört ja gerade aus Spanien im Hinblick auf den Tierschutz nicht viel Gutes, aber diese gesetzliche Regelung und die Umsetzung verdient doch unseren Respekt.

Quelle: Newsletter von Wildtierschutz Deutschland e.V.

 

 

 

 

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