Hat sie das wirklich verdient?

Hungrige Taube

Ein Stück weggeworfenes Brötchen zwischen den Stehtischen der Bäckerei. Weil sie Hunger hat und weil es weit und breit nichts anderes gibt. Im nächsten Moment wird sie weggescheucht. „Unhygienisch“, „eklig“, „fiese Ratten der Lüfte“ zischen einige Passanten. Kaum ein Tier ist so verhasst wie die Stadttaube.

Dabei ist allein der Mensch Hauptverursacher dieses Elends. Stadttauben sind keine Wildtiere, sondern stammen von der Felsentaube ab. Sie wurden vor allem wegen ihres hervorragenden Orientierungssinns zur Brieftaube „dressiert“. Doch viele Tiere verirren sich auf dem Flug, sterben vor Erschöpfung, verdursten bei großer Hitze oder landen eben in der nächsten Stadt.
Wichtig zu wissen: Unsere Stadttauben sind also verlassene und orientierungslose Brieftauben und ihre Nachkommen!

Der Mensch hat dieses Problem verursacht, ist aber nicht bereit, sich um die Konsequenzen zu kümmern.
Im Gegenteil: Taubenfüttern ist verboten und kostet bis zu 5.000 Euro Strafe. In ihrem Hunger und ihrer Verzweiflung picken Tauben, was sie in den Städten finden: Kaugummis, Popcorn und Plastikfetzen. Erst das provoziert den so genannten „Hungerkot“: die verhasste ätzende Ausscheidung.
Dass sie Bauwerke angreift, konnte in einem Gutachten der TU Darmstadt übrigens wiederlegt werden. Ebenso der Vorwurf, Tauben seien Krankheitsüberträger. Laut Robert-Koch-Institut sei die Gefahr nicht höher als bei Haustieren.

Wie könnte eine gute Lösung aussehen?

Dürfte man Tauben füttern, wäre Körnerfutter (Getreide und Saaten) das Richtige. Damit wären auch die flüssigen Hinterlassenschaften Schnee von gestern.

In manchen Städten gibt es betreute Taubenschläge mit Fütterung und Geburtenkontrolle. Man kann die eigene Kommune auffordern, so etwas einzurichten. Verbrämung mit Spikes löst das Problem nicht, sondern ist einfach nur grausam.

In vielen Städten gibt es private Tierschutzinitiativen, die sich um verletzte und kranke Tauben kümmern. Sie freuen sich immer über finanzielle Unterstützung.

Und zu guter Letzt: Füttern auf Privatgrund ist erlaubt. An unserem Futterhaus sind sie willkommen, wie jeder andere Vogel auch. Wir machen da keinen Unterschied zwischen „guten Tieren“ und „schlechten Tieren“

(c) http://www.summende-gaerten.de/

 

 

 

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