Ein paar offene Worte zum Thema Schutzgebühren!

Ein paar offene Worte zum Thema Schutzgebühren!

Immer wieder kommt es in den Kommentaren zu Diskussionen über die Schutzgebühren.

Aussagen wie:“ Seid doch froh wenn jemand den Hund nimmt!“ , „ Warum muss ich eine Schutzgebühr zahlen?“ oder „ Ihr wollt nur Geld machen!“ hören wir in letzter Zeit häufig.

Dazu sei noch einmal gesagt, dass wir alle ehrenamtlich arbeiten, wir beziehen weder Löhne aus der Arbeit im Verein, noch werden wir in irgend einer Weise finanziell begünstigt. Alle Einnahmen werden ohne Abzug an unsere Tiere weitergeleitet.

Wir betreuen aktuell knapp 220 Hunde. Hunde die von der Straße oder aus Tötungen gerettet wurden.
Oft sind sie in fürchterlichem Zustand, krank, verletzt und behandlungsbedürftig.

Wer uns verfolgt , wird sicherlich gesehen haben, wieviele Notfälle wir immer wieder betreuen.

Doch es sind nicht nur die Notfälle, es sind die vielen kleineren Fälle die wir nicht öffentlich machen. Der eine hat Demodex, der andere einen Leistenbruch, der nächste lahmt plötzlich, ein Zahn muss gezogen, eine Augen- oder Ohreninfektion behandelt werden. Magen-Darminfekte, Parasiten, Husten, Futterunverträglichkeiten, Arthrose und und und.

Dazu kommen stetig Kosten für Tiere, die sich in Pflegestellen befinden.

Nur ein Bruchteil dieser Kosten können wir über Spenden abdecken. Wir sind ein kleiner Verein der weder große Sponsoren hat, noch Mitgliedsbeiträge oder ein besonders hohes Spendenaufkommen.

Als Beispiel: Die Schutzgebühr für einen erwachsenen Hund beträgt 350€. In dieser Gebühr enthalten sind: Tollwutschutzimpfung, Grundimmunisierung (Dhppi) , Chip, Eu-Pass, Snap 4 Test, mehrmaliges Entflohen und Entwurmen, Kastration, Transport nach Deutschland, Traces, Vet Check vor Ausreise und je nach Shelter, Fahrtkosten zum Transportunternehmen.

Es bleiben von den Schutzgebühren in etwa ein Übertrag zwischen 50- 80€, der wieder für die nötige Versorgung unserer Hunde vor Ort verwendet wird.

Die Behandlungen die der Hund im Vorfeld erhielt, sind dabei nicht eingerechnet. Beispielsweise Operationen, Klinikaufenthalte, Behandlungen, Untersuchungsverfahren (Ultraschall, Röntgen, MRT) etc

Als Beispiel:
Welpe x wird aus der Tötung geholt. Er hat Parvovirose und muss in der Klinik behandelt werden. Aufgrund seines Alters und des Gesundheitszustandes kann er in den ersten Wochen nicht in ein Shelter umgesetzt werden und verbleibt in der Klinik. Es bleiben immense Kosten der Behandlung und des Klinikaufenthalts.

Hund Y wird verletzt auf der Straße gefunden. Er muss in der Klinik behandelt, geröntgt und schließlich operiert werden.

Es ist also gut möglich dass ein Hund bereits mehrere hundert Euro an medizinischen Kosten verursacht hat, die wir, selbst wenn sie nicht durch Spenden gedeckt wurden, zahlen müssen.

Müssten wir jedem Adoptanten die tatsächlich im Vorfeld entstandenen Kosten berechnen, würden die wenigsten Hunde noch ein Zuhause finden.

Es muss also verständlich sein, dass wir keine ständigen Ausnahmen machen und Hunde „verschenken“ oder nur zu Transportkosten reisen lassen können.

Wir verlangen bei älteren Hunden bereits eine verminderte Schutzgebühr, genauso bei Handicaphunden.

Im vergangenen Jahr haben wir einige Hunde auch völlig kostenfrei vermittelt zb wenn es sich um sehr alte Hunde , um Gnadenplätze oder besondere Umstände gehandelt hat.

Wir sind auch die Letzten, die eine Ratenzahlung ablehnen, wenn jemand sich unsterblich in ein Tier verliebt, auch wenn wir damit bereits mehrfach schlechte Erfahrungen gemacht haben.

Es ist uns aber nicht möglich alle Tiere zu „verschenken“ , denn wir tragen die Verantwortung für über 200 Hunde vor Ort und können es uns, aufgrund unserer laufenden Kosten und ausstehenden Rechnungen schlichtweg nicht leisten, stets „Ausnahmen“ zu machen.
Wie sollen wir als Verein überleben, retten, helfen wenn wir keine finanziellen Mittel haben, die Versorgung unserer Hunde vor Ort zu sichern?

Dazu kommt noch der entscheidende Punkt, dass ein Tier das nichts kostet eine spontane Entscheidung begünstigen kann, die weniger überlegt ist, als wenn für den Hund eine Gebühr zu entrichten war.

Und leider hört und sieht man im Tierschutz immer wieder Geschichten , wo „ kostenlose“ Hunde gewinnbringend weiterverkauft werden. Ihr könnt euch vermutlich nicht vorstellen, was wir bereits alles erlebt haben, doch es gibt nunmal nicht nur gute Menschen denen es um das Wohl des Tieres geht.

Wir kämpfen Monat für Monat um jeden Cent und jedes unserer Teammitglieder opfert enorm viel Zeit neben Beruf und Familie.
Es ist nicht unser „Job“, es ist ein Herzensprojekt und niemand der nicht in dieser Form im Tierschutz aktiv ist, hat eine Vorstellung davon wie nervenaufreibend das alles sein kann.

Wer also nach dieser Aufklärung nach wie vor der Meinung ist, die Schutzgebühr sei zu hoch oder nicht nötig, dem steht es jederzeit frei sich anderweitig nach einem Tier umzuschauen.

Wir werden jedoch zukünftig Kommentaren wie „ Dann geh ich lieber zum Züchter!“ oder „ Ihr wollt nur Geld machen!“ keine Plattform mehr bei uns bieten und diese löschen.

Für Fragen bzw. einen respektvollen Austausch sind wir jederzeit offen, bei Menschen die lediglich Unfrieden stiften möchten und uns ohne Hintergrundwissen diffamieren, werden wir uns in Zukunft nicht mehr rechtfertigen.

Wir haben weder die Zeit noch die Lust uns an solchen Diskussionen zu beteiligen.

Danke

Euer HDR Team

 

Quelle: Facebook

 

 

 

 

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